Projekte (aktuell)

INTERTALENT II – Start des Follow-Ups

InterTalent II - Ein Follow-Up zur interessenorientierten Talentorientierung

Wie können Kinder zu Bewegung motiviert werden? Wie finden sie einen Sport passend zu ihren Interessen und wie kann ein nachhaltiger Zugang zu einem aktiven Lebensstil geschaffen werden?

Im Rahmen von InterTalent II wird untersucht, inwiefern vielfältige Bewegungsangebote, die Zusammenarbeit mit schulnahen Sportvereinen und interessengeleitete sportpraktische Empfehlungen die weitere Sportpartizipation und die sportliche Laufbahn von Kindern beeinflusst.

Wie wirkt sich die Bewegungserfahrung auf das Entdecken des eigenen Talents und die Aufnahme eines leistungssportlichen Trainings aus? Welchen Einfluss hat das Persönlichkeitsprofil auf die weitere Sportteilhabe?  Was sind Einflussfaktoren im Hinblick auf die Leistungsentwicklung und Talentorientierung? Der sportliche Werdegang wird hierbei differenziert betrachtet (u.a. individuelle Entwicklung, Persönlichkeitseigenschaften, Interessen und Werte, Selbstkonzepte sowie Training und Talentförderung).

Damit beschäftigt sich die Projektgruppe mit Univ.-Prof. Mark Pfeiffer, Fabienne Spies und Anne Metschies im Zeitraum vom 01.05.2024 bis zum 31.01.2026.

InterTalent

Projektübersicht

InterTalent ist ein vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) gefördertes Projekt zur Umsetzung und Evaluation eines integrativen Konzepts zur interessenorientierten Talententdeckung und -orientierung in der Ganztagsgrundschule. InterTalent stellt die wissenschaftliche Begleitung von MeinSport dar (vgl. Abb. 1). Im Schuljahr 2022/23 wurde MeinSport durch das Projekt InterTalent I wissenschaftlich evaluiert. Dies beinhaltete einen Vergleich von Kindern, die an MeinSport teilgenommen haben mit solchen, die ihre Bewegungs- und Sporterfahrungen im ‚normalen‘ Alltag gesammelt haben.  Im Anschluss an das Projekt wurden in Zusammenarbeit mit schulnahen Sportvereinen interessengeleitet Empfehlungen ausgesprochen. Inwiefern die Kinder diesen Empfehlungen nachgehen, wie ihre sportliche Laufbahn weitergegangen ist und welche Rolle das vielfältige Bewegungsangebot für die weitere Sportpartizipation gespielt hat, wird im Rahmen eines Follow-Up (InterTalent II) ab Sommer 2024 untersucht.

InterTalent I – (06/2022 – 12/2023)

Projektbeschreibung

Das übergeordnete Projektziel besteht darin, die Effekte einer Intervention zur Erweiterung der Bewegungs- und Sportartenerfahrungen (Sammeljahre) auf das Interesse von Kindern (Präferenzen) und deren weiterer Sportpartizipation zu untersuchen. Dabei wird der Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen wie der sportmotorischen Leistungsfähigkeit, die Leistungsmotivation, motivationale Orientierung und das Selbstkonzept in den Blick genommen. Zentraler Gegenstand von InterTalent I ist die erste Phase der Talententwicklung, der Zugang sowie die nachhaltige Bindung an den Sport.

Erste Erfahrungen und Erkenntnisse zeigen, dass insbesondere die Vielseitigkeit und Abwechslung des Projektes die Kinder zu positivem Feedback bewogen und auf dem Weg zu ihrem Sport unterstützt hat. Im Vergleich zu Kindern, die nicht am Sportangebot teilgenommen haben (VG), ändern die Interventionskinder (IG) die Angaben zu ihren Interessen deutlich stärker. Insbesondere die Kinder, die einzelne Sportarten vorher noch nie erlebt haben, können nun einfacher einschätzen, was sie interessiert und was nicht. Aber auch die Kinder, die bereits Vorerfahrung mitbringen, lernen die Sportart zum Teil auf eine andere Art neu kennen und können sich nun sogar vorstellen, diese Sportart in einem Verein zu vertiefen. Wenn Angebote im schulischen Ganztag so gestaltet sind, dass unterschiedliche Profile angesprochen werden, können folglich mehr Kinder ihren Interessen nachgehen und nachhaltig am Sport partizipieren. Damit steigt unter anderem die Chance auf sportliche Talente.

InterTalent II – (05/2024 – 01/2026)

Projektbeschreibung

Mit dem Projektvorhaben wird als übergeordnete Projektziel untersucht, wie sich das Sammeln von Bewegungserfahrungen in einer Vielzahl an Sportarten (Intervention InterTalent I), auf das Entdecken des eigenen Talents und die Aufnahme eines leistungssportlichen Trainings auswirkt. Zudem soll herausgefunden werden, welchen Einfluss das Persönlichkeitsprofil im Kindesalter auf die weitere Sportteilhabe hat, insbesondere hinsichtlich der Leistungsentwicklung und des Talentpotentials. Hierbei wird der sportliche Werdegang der Projektkinder aus InterTalent I (u.a Interessensveränderungen, Sportarten, Training, Leistungsniveau) fokussiert betrachtet.

 

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MeinSport – probieren, trainieren, ein Leben lang!

Ein Projekt zur Bewegungsförderung und Talentorientierung an Ganztagsgrundschulen in Rheinland-Pfalz

Vorbemerkung

Das Projekt „MeinSport – probieren, trainieren ein Leben lang!“ wurde vom Landessportbund Rheinland-Pfalz (Abteilung Leistungssport) in Kooperation mit den beiden Ministerien (Ministerium für Bildung und Ministerium des Innern und für Sport) ins Leben gerufen.Unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Prof. Mark Pfeiffer (Theorie und Praxis der Sportarten) und Univ.-Prof. Tim Bindel (Sportpädagogik und Sportdidaktik), beide Institut für Sportwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), hat das Projekt im Januar 2020 seine Arbeit begonnen. Im Schuljahr 2022/23 geht MeinSport in die nächste Runde und wird im Rahmen des Projektes „Umsetzung und Evaluation eines integrativen Konzepts zur interessenorientierten Talententdeckung und -orientierung in der Ganztagsgrundschule“ (kurz: InterTalent) wissenschaftlich durch eine Förderung des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) begleitet.

Projektziel

Das zentrale Projektziel besteht darin, die Kinder über das Kennenlernen vielfältiger Bewegungsformen und unter Berücksichtigung der individuellen Interessen und Präferenzen für einen nachhaltig aktiven Lebensstil zu motivieren. Im Mittelpunkt der Intervention steht das Sammeln von Bewegungserfahrungen in einem breiten Spektrum an Sportarten. Durch eine Variation zentraler Inszenierungsmodi des Sports soll den Kindern ermöglicht werden, die verschiedenen Sportarten und ihr „Interesse“ für diese zu entdecken (z.B. Fußball nach Wettkampfregeln vs. Fußballgolf als „Eindruck“ und spielerisch reguliert). Das pädagogische Rahmenkonzept sieht vor, Sportarten als unterschiedliche Lern- und Erfahrungserlebnisse anzubieten, sodass Kinder umfänglich interessenorientiert Sport treiben können. Über den Prozess des Orientierens in und des Entdeckens einer Sportart in seiner Varianz soll eine Festigung oder Veränderung der Interessenslage und der Bewegungs- bzw. Sportartpräferenz erzeugt werden, die wiederum zu einer nachhaltigen Bindung an den Sport führt. Leitend ist hierbei die Kinderperspektive. MeinSport soll somit für den Grundschulganztag einen wichtigen und hochwertigen Beitrag zur Bewegungsförderung im Speziellen und zur Erziehung im Allgemeinen leisten.

Abb. 1: Übergeordnetes Projekt-ziel von MeinSport mit drei Zielperspektiven

Mit dem übergeordneten Ziel, Kinder in Bewegung zu bringen und zum Sport zu bewegen, leistet das Projekt einen Beitrag zur Gesundheitsförderung, Bildung und Talentorientierung (vgl. Abb. 1).  Im Mittelpunkt steht das sich bewegende, Sport treibende Kind, welches die drei Ziel- bzw. Sinnperspektiven in sich vereint. Eine a priori Differenzierung in „Leistungssport“, „Breitensport“, „Schulsport“ oder „gesundheitspräventiven Sport“ wird mit Blick auf den Altersbereich der Grundschule und vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse als hinderlich angesehen.

Projektablauf und -aufbau

Das Projekt richtet sich an Grundschulen mit Ganztagskonzept sowohl im städtischen als auch ländlichen Raum. Aktuell nehmen 9 Grundschulen am Projekt teil: Grundschule am Lemmchen (Mombach West), Heinrich-Mumbächer Grundschule Bretzenheim, Peter-Härtling Grundschule Mainz-Finthen, Grundschule Lerchenberg, Grundschule Nierstein, Burgschule Nieder-Olm, Grundschule Gau-Odernheim, Grundschule Flomborn, Pestalozzigrundschule Worms.

Im Rahmen des Nachmittagsangebots werden in der 4. Jahrgangsstufe an zwei Tagen pro Woche in einer Gruppenstärke von maximal 15 Kindern für je ca. 60 Minuten eine theoriegestützte, interessenorientierte Sportintervention durchgeführt. Die Einteilung der einzelnen Interventionsmodule orientiert sich im Wesentlichen an der Klassifikation der Sportarten nach Konopka (2008) und der Heidelberger Ballschule (Schulz-Linkholt, 2008). Das Bewegungsangebot gliedert sich in sechs Sportartengruppen-Module (Abb. 2).

Abb. 2: Projektaufbau: Datenerhebung und Intervention

Das didaktische Konzept der Bewegungsinterventionen orientiert sich an aktuellen sportpädagogischen Positionen und beinhaltet folgende übergeordnete Zielstellungen: 1. Besonderheiten einer Sportart kennenlernen (Bekanntmachung mit Materialien, Räumen, …), 2. (Sportartspezifische) Bewegungsformen ausprobieren, 3. Bewegungsideen mit Sportartbezug entwickeln (lassen), 4. Sportartspezifische Merkmale/ Kultur herausarbeiten und trainieren und 5. Sportartspezifische Regeln und Taktik erfahren.

Projektevaluation

Das Projekt wird über eine vielschichtige Datenerhebung (Mixed-Method-Ansatz) wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Hierfür wurde ein ganzheitlich-interaktionistisches Modell des Zugangs zum und des Verbleibs im Sport entwickelt, in dem die Gestaltung sportlicher Angebote auf einer Ebene zwischen „Wollen“ und „Können“ angesiedelt ist. Die Sportbiografie entwickelt sich von Beginn an unter dem Einfluss von Bewegungs- und Sporterfahrungen (institutionalisierte oder freie Angebote) als Prozess der Wechselbeziehung zwischen Können und Wollen. Im Projekt wird ermittelt, wie sich die Persönlichkeitsmerkmale der teilnehmenden Kinder in den Bereichen Können und Wollen durch die Teilnahme an MeinSport verändern. Hierfür werden zu Beginn und zum Abschluss verschiedene Datenerhebungsmethoden eingesetzt (vgl. Abb. 2). Das Können wird durch Sportmotorische Tests und anthropometrische Messungen ermittelt, das Wollen durch digital gestützte Interviews, Fragebögen und qualitative Interviews untersucht.

Projektübersicht

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Coaches im Rahmen des MeinSport Projektes gesucht

Du hast Lust Kindern beim Kennenlernen verschiedener Bewegungen und Sportarten zu unterstützen? Dann komm als Coach ins MeinSport-Team!

Was?

„MeinSport – probieren, trainieren, ein Leben lang!“ ist ein Kooperationsprojekt mit Landessportbund RLP und dem Bildungsministerium RLP zur interessenorientierten Talententdeckung und -orientierung im Ganztag. Die dritten und vierten Klassen unserer Partnergrundschulen sollen dabei Zugang zu einem vielseitigen Bewegungsprogramm erhalten.

Deine Aufgabe wird sein, das Sportprogramm gemeinsam mit einem zweiten Coach (Tandem) durchzuführen. Die Stundenverlaufspläne sind vom Projektteam bereits vorbereitet.

Wann?

Im Schuljahr 2023/24 finden zweimal wöchentlich im Rahmen des Ganztagsunterrichts einstündige Bewegungsangebote (z. T. zwei bis drei Stunden hintereinander) statt. Wir würden uns freuen, Dich als Coach im Team willkommen heißen zu dürfen. Wir suchen im Laufe des Schuljahres immer mal wieder neue Coaches (fest an einer Schule oder im Vertretungsteam).

Wo?

Grundschule Bretzenheim

Grundschule Finthen

Grundschule Gau-Odernheim

Grundschule Mombach-West

Grundschule Nierstein

Di + Mi 14.00 bis 16.00 Uhr

Di + Do 14.00 bis 16.00 Uhr

Mo + Di 13.00 bis 16.00 Uhr

Di + Do 15.00 bis 16.00 Uhr

Mo + Do 13.45 bis 15.45 Uhr

Vergütung?

16,80€/h + Erstattung der Fahrtkosten

Das Stundenhonorar kannst du über die Übungsleiter-Ehrenamtspauschale abrechnen! Je nach Entfernung zur Schule wird auch die Fahrtzeit vergütet.

Das Projekt kann zudem als OP1 (B.Ed) oder Berufspraktikum (B.A.) anerkannt werden.

Voraussetzungen? Du solltest Interesse und Freude an der Arbeit mit Kindern im Grundschulalter haben sowie zuverlässig und engagiert sein.
Interesse? Melde Dich mit einem kurzen Motivationsschreiben und deinen bisherigen Erfahrungen im Sport mit Kindern unter info@meinsport-rlp.de. Teile uns dabei gerne deine Wunschschulen mit und ob du über ein Auto verfügst.

Wir freuen uns auf Dich und stehen Dir für Rückfragen gerne zur Verfügung!

Dein MeinSport-Team

 

 

Regenerationsmanagement – Podcast auf SportsAndScience.de

Regeneration im Sport

Schnelle und effektive Regeneration wird im Sport dann wichtig wenn viele Trainingseinheiten und Wettkämpfe die Zeit zum Regenerien limitieren. Doch wie misst man „Regeneration“, „Erholtheit“ oder „Belastung“?

In diesem Podcast von Billy Sperlich auf Sports And Science.de stellt Thimo Wiewelhove von der IST-Hochschule in Düsseldorf  das Projekt REGman - Regenerationsmanagement im Spitzensport und Studienergebnisse vor und erklärt wie „Regeneration“ gemessen werden kann, sowie welche Erholungsstrategien kurz- und mittelfristig je nach Sportart und Zielstellung optimal sind.

(sportartspezifische) Talententwicklung – sportartspezifische Entwicklungsverläufe des leichtathletischen Nachwuchses

Die Abteilung Theorie und Praxis der Sportarten führt in Kooperation mit der Leichtathleti-kabteilung des USC Mainz bereits seit 2016 regelmäßige Untersuchungen zur sportlichen Leistungsfähigkeit der Kinder im Altersbereich U10 bis U14 im Rahmen einer Langzeitstudie durch.
Die Nachwuchsathlet*innen absolvieren in Kleingruppen zweimal jährlich zehn verschiede-ne Tests zur Leistungsfähigkeit in den Bereichen lokomotorische Koordination, Ausdauer, sowie Schnelligkeit und Schnellkraft der oberen und unteren Extremität. Neben den reinen Testleistungen wurden weitere Kenngrößen wie Bodenkontaktzeiten beim Sprint und Weit-sprung, Schrittlängen und die Absprungkraft wissenschaftlich ausgewertet.
Der stetig wachsender Datensatz erlaubt individuelle Entwicklungsverläufe, sowie das Er-stellen von Stärken-Schwächen-Profilen in Form von Netzdiagrammen. Diese orientieren sich prozentual an der jeweils besten Leistung innerhalb eines Jahrgangs und Geschlechts. Ausgehend davon können in Zusammenarbeit mit den Trainer*innen wertvolle Informatio-nen in die Trainingspraxis transferiert werden.

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„MeinSport – probieren, trainieren, ein Leben lang!“

Ein Projekt zur Bewegungsförderung und Talentorientierung an Ganztagsgrundschulen in Rheinland-Pfalz

Vorbemerkung

Das Projekt „MeinSport – probieren, trainieren ein Leben lang!“ wurde vom Landessportbund Rheinland-Pfalz (Abteilung Leistungssport) in Kooperation mit den beiden Ministerien (Ministerium für Bildung und Ministerium des Innern und für Sport) ins Leben gerufen.Unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Prof. Mark Pfeiffer (Theorie und Praxis der Sportarten) und Univ.-Prof. Tim Bindel (Sportpädagogik und Sportdidaktik), beide Institut für Sportwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), hat das Projekt im Januar 2020 seine Arbeit begonnen. Im Schuljahr 2022/23 geht MeinSport in die nächste Runde und wird im Rahmen des Projektes „Umsetzung und Evaluation eines integrativen Konzepts zur interessenorientierten Talententdeckung und -orientierung in der Ganztagsgrundschule“ (kurz: InterTalent) wissenschaftlich durch eine Förderung des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) begleitet.

Projektziel

Das zentrale Projektziel besteht darin, die Kinder über das Kennenlernen vielfältiger Bewegungsformen und unter Berücksichtigung der individuellen Interessen und Präferenzen für einen nachhaltig aktiven Lebensstil zu motivieren. Im Mittelpunkt der Intervention steht das Sammeln von Bewegungserfahrungen in einem breiten Spektrum an Sportarten. Durch eine Variation zentraler Inszenierungsmodi des Sports soll den Kindern ermöglicht werden, die verschiedenen Sportarten und ihr „Interesse“ für diese zu entdecken (z.B. Fußball nach Wettkampfregeln vs. Fußballgolf als „Eindruck“ und spielerisch reguliert). Das pädagogische Rahmenkonzept sieht vor, Sportarten als unterschiedliche Lern- und Erfahrungserlebnisse anzubieten, sodass Kinder umfänglich interessenorientiert Sport treiben können. Über den Prozess des Orientierens in und des Entdeckens einer Sportart in seiner Varianz soll eine Festigung oder Veränderung der Interessenslage und der Bewegungs- bzw. Sportartpräferenz erzeugt werden, die wiederum zu einer nachhaltigen Bindung an den Sport führt. Leitend ist hierbei die Kinderperspektive. MeinSport soll somit für den Grundschulganztag einen wichtigen und hochwertigen Beitrag zur Bewegungsförderung im Speziellen und zur Erziehung im Allgemeinen leisten.

Abb. 1: Übergeordnetes Projekt-ziel von MeinSport mit drei Zielperspektiven

Mit dem übergeordneten Ziel, Kinder in Bewegung zu bringen und zum Sport zu bewegen, leistet das Projekt einen Beitrag zur Gesundheitsförderung, Bildung und Talentorientierung (vgl. Abb. 1).  Im Mittelpunkt steht das sich bewegende, Sport treibende Kind, welches die drei Ziel- bzw. Sinnperspektiven in sich vereint. Eine a priori Differenzierung in „Leistungssport“, „Breitensport“, „Schulsport“ oder „gesundheitspräventiven Sport“ wird mit Blick auf den Altersbereich der Grundschule und vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse als hinderlich angesehen.

Projektablauf und -aufbau

Das Projekt richtet sich an Grundschulen mit Ganztagskonzept sowohl im städtischen als auch ländlichen Raum. Aktuell nehmen 9 Grundschulen am Projekt teil: Grundschule am Lemmchen (Mombach West), Heinrich-Mumbächer Grundschule Bretzenheim, Peter-Härtling Grundschule Mainz-Finthen, Grundschule Lerchenberg, Grundschule Nierstein, Burgschule Nieder-Olm, Grundschule Gau-Odernheim, Grundschule Flomborn, Pestalozzigrundschule Worms.

Im Rahmen des Nachmittagsangebots werden in der 4. Jahrgangsstufe an zwei Tagen pro Woche in einer Gruppenstärke von maximal 15 Kindern für je ca. 60 Minuten eine theoriegestützte, interessenorientierte Sportintervention durchgeführt. Die Einteilung der einzelnen Interventionsmodule orientiert sich im Wesentlichen an der Klassifikation der Sportarten nach Konopka (2008) und der Heidelberger Ballschule (Schulz-Linkholt, 2008). Das Bewegungsangebot gliedert sich in sechs Sportartengruppen-Module (Abb. 2).

Abb. 2: Projektaufbau: Datenerhebung und Intervention

Das didaktische Konzept der Bewegungsinterventionen orientiert sich an aktuellen sportpädagogischen Positionen und beinhaltet folgende übergeordnete Zielstellungen: 1. Besonderheiten einer Sportart kennenlernen (Bekanntmachung mit Materialien, Räumen, …), 2. (Sportartspezifische) Bewegungsformen ausprobieren, 3. Bewegungsideen mit Sportartbezug entwickeln (lassen), 4. Sportartspezifische Merkmale/ Kultur herausarbeiten und trainieren und 5. Sportartspezifische Regeln und Taktik erfahren.

Projektevaluation

Das Projekt wird über eine vielschichtige Datenerhebung (Mixed-Method-Ansatz) wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Hierfür wurde ein ganzheitlich-interaktionistisches Modell des Zugangs zum und des Verbleibs im Sport entwickelt, in dem die Gestaltung sportlicher Angebote auf einer Ebene zwischen „Wollen“ und „Können“ angesiedelt ist. Die Sportbiografie entwickelt sich von Beginn an unter dem Einfluss von Bewegungs- und Sporterfahrungen (institutionalisierte oder freie Angebote) als Prozess der Wechselbeziehung zwischen Können und Wollen. Im Projekt wird ermittelt, wie sich die Persönlichkeitsmerkmale der teilnehmenden Kinder in den Bereichen Können und Wollen durch die Teilnahme an MeinSport verändern. Hierfür werden zu Beginn und zum Abschluss verschiedene Datenerhebungsmethoden eingesetzt (vgl. Abb. 2). Das Können wird durch Sportmotorische Tests und anthropometrische Messungen ermittelt, das Wollen durch digital gestützte Interviews, Fragebögen und qualitative Interviews untersucht.

Projektübersicht

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Regenerationsmanagement im Spitzensport

Logo_klein-Regman

Wie erholen sich Leistungssportler am besten?

Schnelle und effektive Regeneration wird im Leistungssport angesichts ausufernder Wettkampfkalender und hoher Trainingsbelastungen immer wichtiger, um konstant hohe Leistungen zu gewährleisten. Dies sehen auch die Spitzenverbände des deutschen Sports und ihr Dachverband, der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), so. Außerdem erblicken sie hier ein Defizit an wissenschaftlich fundierten Empfehlungen, nach denen sich Spitzenathleten und -athletinnen richten können.

In Anbetracht dieses Unterstützungsbedarfes konzipierte das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) in Bonn eine Ausschreibung im Rahmen der Umsetzung des Forschungsprogramms für das Wissenschaftliche Verbundsystem im Leistungssport (WVL). Auf das Vorhaben mit dem Titel Optimierung von Training und Wettkampf: Regenerationsmanagement im Spitzensport, kurz REGman, konnten sich zur Jahreswende 2011/12 deutsche Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen bewerben. Den Zuschlag für dieses umfangreiche Projekt erhielt die Universität des Saarlandes für einen gemeinsamen Antrag mit der Ruhr-Universität Bochum und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.

Dem interdisziplinären Forschungsteam gehören mit dem Sportmediziner Professor Tim Meyer von der Uni des Saarlandes, den Trainingswissenschaftlern Professor Mark Pfeiffer aus Mainz und Professor Alexander Ferrauti von der Universität Bochum sowie dem Bochumer Sportpsychologen Professor Michael Kellmann vier in der Spitzensportforschung anerkannte Wissenschaftler an.

In den ersten vier Jahren von 2012 bis 2016 hat das REGman-Forscherteam das Forschungsfeld Regenerationsmanagement mit Blick auf den Spitzensport aufgearbeitet. In mehr als 15 Teilstudien, die in enger Kooperation mit Leistungssportlern, Olympiastützpunkten und verschiedenen Spitzensportverbänden realisiert werden konnten, haben die Wissenschaftler das aktuelle Wissen zur Diagnostik des Erholungsbedarfs und des Beanspruchungszustands sowie zu Möglichkeiten der Regenerationsförderung gesichtet und maßgeblich erweitert. Die zahlreichen Handlungsempfehlungen wurden aktiv und kontinuierlich über verschiedenste Formate und Medien in Richtung Sportpraxis und Sportwissenschaft weitergegeben (Broschüre Regenerationsmanagement im Spitzensport (PDF, 25MB, Datei ist nicht barrierefrei).

REGman wird bis Ende 2020 verlängert

Die Notwendigkeit zur Fortsetzung der REGman-Forschung ergibt sich gleichermaßen aus wissenschaftlicher wie aus sportfachlicher Sicht. Letztere äußerte sich in zahlreichen Nachfragen aus den Spitzenverbänden und der Trainingspraxis während der ersten Projektphase. Demnach bedürfen besonders die ausgeprägte Individualität von Beanspruchungs- und Regenerationsprozessen und die Möglichkeiten einer Typisierung von individuellen Athletenprofilen einer weiteren Aufklärung und konkreter Handlungsleitfäden für die Praxis. Dies sind Problemstellungen im fortgesetzten Projekt, die nur mit individuellen Längsschnittanalysen auf der Basis von engmaschigem Athletenmonitoring und damit einer aktiven Beteiligung von Trainern und Athleten zu beantworten sind.

REGman – Videowettbewerb des BISP

Sehr erfreulich ist daher das große Interesse der Sportpraxis am Fortsetzungsprojekt REGman, auch verbunden mit der Bereitschaft, sich aktiv in die Durchführung einzubringen. Es zeichnet sich ab, dass das bereits in der ersten REGman-Phase aufgebaute umfangreiche Praxisnetzwerk noch weiter ausgebaut werden kann: 10 Spitzenverbände, ein internationaler Fachverband und drei Olympiastützpunkte haben ihre Kooperation bereits zugesagt und weitere Anfragen gehen fast täglich ein.

2. REGman-Workshop - Bericht, Broschüre und Videos

Für das Projektteam und für das BISp stehen daher auch in der Verlängerung von REGman nach wie vor die unbedingte Praxisrelevanz und der direkte Transfer in den Leistungssport an oberster Stelle. Die Projektkonzeption setzt unmittelbar an den Bedarfen der Praxis an: So sollen insbesondere die Arbeiten zur Individualisierung von Diagnostik, Ermüdungsbeurteilung und Regenerationsinterventionen weiter verfolgt und ausgebaut werden. Dieser Schwerpunkt ist handlungsleitend für die Bearbeitung der einzelnen Projektteile zum Ermüdungsmonitoring (Teil I), zur Reproduzierbarkeit der individuellen Response (Teil II), zur Sportartspezifik (Teil III) und letztlich maßgeblich für eine geplante Aggregierung zahlreicher Fallanalysen (Teil IV). Sehr praxisorientiert ist auch die im Projekt entwickelte und eingesetzte IT-Anwenderlösung „Regenerationsmanagement durch Athletenmonitoring“ (REGmon), mit der die erforderlichen individuellen Längsschnittdaten alltagstauglich gesammelt, anwendungsbezogen aufbereitet und zielgerichtet analysiert werden können. Hervorzuheben ist weiterhin das projektbegleitende Transferkonzept, das eine verstärkte regelmäßige und adressatengerechtere Kommunikation in die verbandsspezifische und verbandsübergreifende Sportpraxis durch unterschiedliche Distributionswege und einen eigens berufenen Kommunikationsbeauftragten der Arbeitsgruppe vorsieht.

 

--> Zur Website des Projekts <--

Ansprechpartner
David Ochmann
Christian Rasche
Prof. Dr. Mark Pfeiffer

 

 

 

 

 

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